Karate-Stilrichtungen

Bei Karate handelt es sich um eine Kampfkunst, die als Kern des Trainings inhaltlich durch Block-, Tritt-, Stoß- und Schlagtechniken sowie Fußfeger Techniken charakterisiert wird. Auch gelehrt werden wenige Würfe und Hebel und bei dem fortgeschrittenen Training gibt es zudem Nervenpunkttechniken und Würgegriffe. Selten kommt auch da Waffentraining zum Einsatz, dies ist jedoch bei Karate kein integraler Bestandteil. Die körperliche Kondition ist für den Kampfsport wichtig und das Ziel sind anaerobe Belastbarkeit, Schnellkraft und Beweglichkeit. Häufig wird der Bruchtest mit dem Zerschlagen von Ziegeln und Brettern gefunden, was zur Abhärtung der Gliedmaßen führt. Modernes Training bei Karate ist allerdings eher sportlich orientiert und dem Wettkampf kommt daher weniger Bedeutung zu.

Die unterschiedlichen Stilrichtungen bei Karate

Generell ist Karate eine vielfältige Kampfkunst und die Stilrichtungen des Karate sind Ausdruck der Vielfältigkeit. Zu der heutigen Form entwickelte sich Karate auf Okinawa und im Anschluss auf den japanischen Inseln. Die Kampfkunst war bei der Entwicklung natürlich unterschiedlichen Einflüssen und Faktoren ausgesetzt und daraus gingen dann die Stilrichtungen hervor, welche heutzutage geübt werden. Zwei Ausprägungen gab es schon auf Okinawa und so gab es bei Shorei Ryu rundere, weichere Bewegungen und bei Shorin Ryu die härteren, geraden Bewegungen. Es gab unterschiedliche Meister, aus deren Schulen sich Stile entwickelten oder welche eigene Stile gründeten. Nicht selten ist ein Stil Ausdruck von der Idee des Meisters oder der persönlichen Auffassung des Meisters. Die Meister versuchen den Schüler die Ausführungen und Sichtweisen näher zu bringen. Die Stile können sich dabei in Lehre und Form niederschlagen. Es gibt unterschiedliche Kampfstrategien, Einflüsse von weiteren Meistern der weiteren Schulen und auch bevorzugte Techniken. Die Gesichter der Stile werden zudem jedoch auch häufig durch philosophische Inhalte geprägt.

In der heutigen Zeit gibt es viele unterschiedliche kleine und große Stilrichtungen und vier sind dabei am weitesten verbreitet. Diese vier sind Wado Ryu, Shotokan Ryu, Shito Ryu und Goju Ryu. Gichin Funakoshi war ein Meister, von dessen Schule Shotokan Ryu stammt und er betonte zu den Lebzeiten, dass es nur ein Karate gibt, keine Stilrichtungen. Damit Karate geübt wird, ist die Stilrichtung daher nicht entscheidend. Sehr beliebte Stilrichtungen sind Fudoshin Ryu, Goju Kai, Goju Ryu, Goju Kann, Kyokushinkai, Kempo, Shorin Ryu Siu Sin Kann, Shorin Ryu Seibukan, Tang Soo do, Shotokan und Wado Ryu.

Die vier großen Stilrichtungen

In der heutigen Zeit teilt sich das japanische Karate in die vier großen Stilrichtungen und diese sind Wado Ryu, Shito Ryu, Shotokan und Gojo Ryu. Sie gehen ihrerseits dann ebenfalls auf die beiden relativ verbreiteten okina zwischen Stile Shorin Ryu und Shorei Ryu zurück. Aus einer dieser Schulen oder mehreren dieser sechs Schulen wurden neuere Stilrichtungen begründet. Auch die ursprünglichen Stile wie Uechi Ryu werden in der heutigen Zeit zum Teil noch betrieben. Viele Neugründungen sind deshalb entstanden, nachdem es keinem verwehrt ist, eine eigene Karate-Stilrichtung zu gründen. Die Gründung von einer Vereinigung, einem Verein oder auch von einem Verband ist jedoch nicht zwingend auch der Begründung eines neuen Stils gleich. Aus organisatorischen oder politischen Gründen wird oft nur ein neues Etikett aufgeklebt. Es gibt heute sehr viele kleinere Stile, welche aber nicht minderwertiger sind. Ein eigener Karate Stil ist mit den drei okinawanischen Orten Shuri, Tomari und Naha verbunden und diese sind Tomari-te, Shuri-te und Naha-te.