Smart Home: Es werde Licht

Das Smart Home hat unseren Umgang mit Licht noch einmal revolutioniert. Lag der Fortschritt in der Moderne in der Elektrifizierung und der damit verbundenen Verfügbarkeit von Licht in allen Wohnhäusern mit den noch vor wenigen Jahren typischen Glühbirnen, so ist der Fortschritt im postmodernen Digitalzeitalter ebenfalls bahnbrechend. Smarte Lichtsteuerung baut nämlich auf der Funktionalität des Lichts auf, die in der Moderne im Vordergrund stand. Sie entwickelt diese Funktionalität aber weiter, indem sie Aspekte wie Atmosphäre, Lichtstimmung und Wohngefühl aufs Tapet bringt. Durch die fortgeschrittenen Möglichkeiten im Rahmen des technologischen Fortschritts kann das Licht dem Menschen, das bereits in der Bibel für das Paradies und die Erkenntnis stand, dem Einzelnen viel allumfassender dienen als dies früher möglich war.

Das Licht ist vielseitiger geworden

Um diesen Sachverhalt zu veranschaulichen, so bestand in der Moderne die Funktionsweise von technischen Geräten in einem binären System mit nur zwei möglichen Zuständen. Auf das Licht übertragen, so bedeutet dies, dass das Licht entweder an oder aus ist. Eine weitere Differenzierung war nicht vorgesehen bzw. bestand in den Grenzen dieses Systems bis zum internetlosen Computerzeitalter. Mit dem Internet der Dinge ist dies heute hingegen anders geworden. Mehrere Zustände sind nun möglich. Das Licht von heute ist dimmbar geworden und lässt sich graduell einstellen.

Außerdem bietet die Vernetzungsfähigkeit im Smart Home die Interaktion des Lichts über Sensoren und Aktoren mit der Außenwelt. So können in Kollaboration mit anderen Haushaltsgeräten Synergieeffekte erzielt werden, die sich beispielsweise für stimmungsvolle Lichtszenarien anwenden lassen. Eine Möglichkeit zur Herstellung dieser Konnektivität besteht in der Etablierung von Funkbrücken. Weitere Optionen sind durch Spotbeleuchtung möglich. Mit ihr werden schöne Pflanzen, kostbare Schmuckstücke und geheimnisvolle Antiquitäten kunstvoll beleuchtet und raffinierte Eyecatcher-Akzente gesetzt.

Die Farbtemperatur des Lichts

Das Licht unterscheidet sich nicht nur in puncto Helligkeit voneinander, sondern auch durch die Farbtemperatur, die in Kelvin gemessen wird. Die Farbtemperatur des Lichts verändert sich je nach Einstrahlungsintensität von rot auf orange bis gelb, warmweiß, neutralweiß, tageslichtweiß und himmelsblau. Jede Farbtemperatur hat unterschiedliche Auswirkungen auf Stimmung und Leistungsvermögen des Menschen.

Es ist ein Verdienst der smarten Lichtsteuerung, dass sich die Farbtemperatur des Lichts nun besser nutzen lässt und zwar in Abhängigkeit von der Tageszeit, den einzelnen Zimmern und individuellen Bedürfnissen. Blaues Licht besitzt einen stark aktivierenden Effekt und lässt sich somit gut zum Aufstehen nutzen. Tageslichtweiß hingegen ist das ideale Licht für das Arbeitszimmer und fördert Aufmerksamkeit und Konzentration. Wärmeres Licht ist hingegen für das Wohnzimmer angesagt. Rötliche Farbtemperatur erzeugen ein Gefühl von Behaglichkeit und Gemütlichkeit und simulieren einen sanften Übergang vom Abend zur Nacht.

Vorbild: der Lauf der Sonne

Bei der Nutzung der Farbtemperatur des Lichts bietet es sich an, sich an dem natürlichen Lauf der Sonne zu orientieren. Der Mensch hat sich diesem nämlich evolutionär angepasst. Durch diese Orientierung nähern sich natürliches und künstliches Licht wieder stärker einander an. Die im Industriezeitalter vorherrschende strikte Trennung wird aufgehoben und eine Chance hergestellt, den Trend zur Entfremdung des Menschen von der Natur umzukehren.

Die Orientierung an den Sonnenlauf durch das intelligente Licht hat mehrere Vorteile. So unterstützt das morgendliche Tageslicht beim Aufwachen und das abendliche Dämmerungslicht beim Einschlafen. Beliebt sind zudem fließende Übergänge, zum Beispiel indem sich das Licht am Morgen nach dem Lichtwecker allmählich hochdimmt und am Abend entsprechend herunter.

Gehaltvolle Lichtszenarien

Komplexe Lichtsysteme von renommierten Anbietern wie Philips Hue, OSRAM LIGHTFY und IKEATRADER bieten bereits die Einstellung in verschiedene Lichtszenarien, um die gewünschte Stimmung auf den Anlass gerecht zu verstärken. So sorgt das Lichtszenario „Kindergeburtstag“ für eine altersgerechte Festtagsstimmung, der „Heimkinoabend“ für gemütliche Fernsehstunden und der Modus „Kind geht zu Bett“ für ein sanftes Einschlummern. Andere Szenarien wie „Abendessen“ oder „Abwasch“ legen den Fokus der Beleuchtung auf den Esstisch bzw. die Küchenzeile.